Heute haben wir das morgendliche meditative Tee-Trinken ausfallen lassen und sind stattdessen mit dem Rad in den Wald gefahren, um dort spazieren zu gehen und zu picknicken mit Datteln, Feigen und grünem Tee mit Hafer-Milch, wir haben quasi den Ort der Stille in den Wald verlagert 😉
Am Eingang des Waldes stand ein hübsches Schild, welches uns
ein paar Hinweise gab. Hinweise, wie wir uns zu verhalten hätten, im Wald, in
der Natur…
Ein paar Regeln, die sicher stellen, dass der Respekt voreinander – speziell im
Wald – sichergestellt ist.
Ich finde das sehr umsichtig von der Stadtverwaltung, denn mir war zum Beispiel
gar nicht klar, dass es gerade im Wald spezielle Regeln für ein „respektvolles
Miteinander“ gibt. So war ich sehr dankbar, dass ich darauf hingewiesen wurde.
So las ich mir die Regeln aufmerksam durch:
Die Wege werden von
Erholungssuchenden gemeinsam benutzt
Ja, das leuchtet mir ein. Wo kämen wir denn da auch hin, wenn jeder seinen
eigenen Weg geht. Es ist schon gut, wenn alles in geordneten Bahnen verläuft und
dazu sind die Wege da. Es ist gut, wenn ich etwas suche – nämlich Erholung,
dass ich dann die Wege gehe, die bereits alle, die vor mir bereits da waren,
auch gegangen sind. Denn die haben ja die Erholung bereits gefunden – vermute
ich zumindest. Wir sind alle gemeinsam auf den gleichen Pfaden unterwegs. Das finde
ich gut!
Bitte halten Sie sich
an diese einfachen Regeln, um ein rücksichtsvolles Miteinander sicherzustellen!
OK, ja ich halte mich für rücksichtsvoll und möchte diesem Bild auch
weiterhin entsprechen. Ich möchte – im Sinne des Miteinanders gefallen und damit
ich nicht aus der Rolle falle, ist es einfach ganz wichtig mich an diese Regeln
zu halten. Das habe ich verstanden. Zwei Dinge verunsichern mich bei diesem
Satz… das Wort „einfach“.
Ich fühle mich leicht unter Druck und hoffe, dass ich alle Regeln verstehe… und
das Ausrufezeichen am Ende… Es lässt die vermeintliche Bitte wie einen Befehl
wirken…
Naja, ich bleibe cool und atme tief, wir meditieren ja gleich 😉
Bewegen Sie sich nur
auf Wegen
Ok, alles klar, ich werde darauf achten, um ja nicht vom vorgegebenen Weg
abzukommen und bewegen wollte ich mich sowieso. Alles wunderbar, ich bin schon
etwas erleichtert. Erste Regel verstanden…
Hinterlassen Sie
keine Spuren
Ui, ich bin auf jeden Fall sehr froh, dass es bereits getaut hat. Denn wenn
noch Schnee gelegen hätte, hätte ich auf der Stelle – aufgrund der „Regeln des
respektvollen Miteinanders“ – umkehren müssen. Puuh, schon mal Glück gehabt,
aber ich bin dennoch etwas verunsichert, weil es nicht exakt definiert ist, was
„Spuren hinterlassen“ bedeutet. Ich beobachte wie jeder meiner Schritte auf den
Wegen des Waldbodens den Weg leicht verändert, nach meinem Schritt liegen nicht
mehr alle Blätter so wie sie vorher lagen… Das verunsichert mich jetzt…
Neben mir rennt ein Jogger vorbei. Ich stelle mit Entsetzen fest, dass seine
Schritte viel mehr Staub aufwirbeln als meine. Er nimmt gar keine Notiz davon.
Entweder hat er das Schild nicht gelesen, oder es ist ihm egal, oder diese Art
der Spuren liegen innerhalb der Toleranzgrenze, die Toleranzgrenze der
hinnehmbaren Spuren, die man auf dieser Welt, in der Natur, im Leben hinterlassen
darf…
Ich entscheide mich für die letzte Variante und bin sehr erleichtert über meine
Entscheidung. Also weiter geht es, jetzt auch etwas zügiger, weil ich nicht
mehr so auf meine Schritte – und darauf keine Spuren zu hinterlassen – achte.
Behalten Sie stets die Kontrolle
Oh mein Gott. Ich habe in letzter Zeit festgestellt, dass mir jegliche Kontrolle aus der Hand genommen wurde und jetzt das. Hier muss ich im Sinne des „respektvollen Miteinanders“ die Kontrolle behalten. Puuh, das wird echt schwierig, das muss ich echt beobachten und schauen, ob das klappt.
Auch das Wort „stets“ setzt mich enorm unter Druck. Stets = immer, als die ganze Zeit, ohne Ausnahme, es gibt keine Möglichkeit einmal auszubrechen, die Kontrolle zu verlieren und das machen, was man eigentlich will…
Zum Beispiel Olha auf ihren knackigen Po zu hauen… ist das ein Kontrollverlust? Ich hab die offizielle Pauschal-Erlaubnis dazu, so werte ich das mal nicht als Kontroll-Verlust und erlaube mir das 😊
Bei der Joggerin, die in ihrer knallengen Leggings an mir vorüber läuft, halte ich mich mal zurück…
Gut, dass ich mich an die Regeln des „respektvollen Miteinanders“ hier im Wald erinnert habe. Naja, ich hätte sie fragen können, ob es für sie OK wäre, wenn ich es mache… Aber wäre eventuell auch die Frage an sich schon ein Verstoß gegen die Regel? Oh Mann, ist das kompliziert. Ich habe das Gefühl, dass mich der Waldspaziergang schon ganz schön stresst, dabei wollte ich hier doch Erholung finden…
Stimmt, jetzt fällt es mir wieder ein. Es ist ja ein Ort, um Erholung zu suchen, steht ja auf dem Schild. Hier sucht man ja die Erholung, ob man sie hier auch findet, steht ja gar nicht drauf. Stimmt also alles…
Ich bin mir nur nicht sicher, ob ich bei all dem Stress durch das Sch…-Schild noch lange die Kontrolle behalten kann…
Respektieren Sie andere Naturnutzer
Ja, genau diese respektvolle Abgrenzung und die Definition derselben macht ja genau das Problem aus… Und wenn wir die Natur benutzen – so wie es auf dem Schild steht, ist das nicht auch respektlos? Natur nutzen – ist das ein Miteinander? Ich hatte angenommen – ehe ich dieses Schild gelesen hatte – dass es sowieso ein Miteinander ist. Ich wurde durch das Schild eines besseren belehrt. Es sagt mir: Das einseitige – eben nicht einvernehmliche – (be-)nutzen der Natur ist OK.
Na gut, man lernt ja bekanntlich nie aus…
Nehmen Sie Rücksicht auf Tiere
Dieser Satz schwingt noch in meinem Kopf als ein großer schwarzer Hund um die Ecke biegt und uns mit gefletschten Zähnen wie wahnsinnig anbellt. Ich schreie ihn – trotz der Regeln des „respektvollen Miteinanders“ an: „Hau ab!“ Er zieht den Schwanz ein und rennt in die Gegenrichtung.
Ich habe versagt und die Wald-Regeln – aufgrund meiner eigenen Angst – missachtet. Wir wissen beide, dass es spätestens jetzt an der Zeit wäre den Wald zu verlassen, weil wir nicht regelkonform gehandelt haben. Wir gucken uns schamvoll um, ob es jemand gesehen hat und da niemand da war, schließen wir einen geheimen Packt, doch noch etwas zu bleiben, um weiterhin Erholung zu suchen, die wir immer noch nicht gefunden haben.
Um die nächste Weg-Biegung herum kommt uns eine Frau entgegen, die jetzt den schwarzen Hund an der Leine hat. Sie schreit mich an: „Sie haben meinen Hund traumatisiert!“ – der Hund macht jetzt einen ganz anderen Eindruck als vorhin. Er hat den Schwanz zwischen den Beinen und macht eher einen verschüchterten und winseligen Eindruck und er hatte gar nichts mehr von dem aggressiven Tier, das uns vorhin begegnet war…
Ich habe auf einen Dialog mit ihr verzichtet, denn sie war im Recht. So stand es auf dem Schild: „Nehmen Sie Rücksicht auf Tiere“. Das habe ich nicht gemacht, also war ich im Unrecht. Ich fühlte mich schuldig.
Planen sie im Voraus
Uiuiui, dieser Satz hätte uns spätestens jetzt wieder umkehren lassen müssen. Denn das war alles so nicht geplant… Es war weder geplant, dass ich kurz vor unserer Picknick-Lichtung schon dermaßen gestresst bin von dem ganzen Regelwerk und den damit verbundenen Abwägungen und Entscheidungen, noch war geplant, dass ich mit einem fast leeren Handy hier herum lief, was mir zusätzlichen Stress machte, weil ich nicht wusste, wer mich eventuell am Sonntagmorgen kontaktieren möchte, noch war geplant, dass ich volle Kanne in die Losung eines Rehes gestiegen bin, das sich ordnungsgemäß verhalten hat und stets auf den Wegen geblieben ist. Sogar beim Erleichtern.
Nun gut… wir waren mittlerweile an unserem Bestimmungsort angekommen und haben uns – ehrlicherweise etwas abseits vom Weg – auf unsere Isomatte gesetzt, die Thermoskanne geöffnet und die Früchte ausgepackt und es kündigte sich an, dass wir jetzt endlich die Erholung finden würden…
Doch plötzlich raschelte es links oben im Laub – wir rechneten schon mit dem Hund, der im Sinne der Wald-Ordnung handelnd uns verfolgt – und entdeckten ein Reh mit ein paar kleinen Rehen, die – wohlgemerkt abseits des Weges – durch den Wald wanderten. Wir waren sehr berührt von der Ruhe und Unschuldigkeit der Reh-Familie, doch dann erinnerte ich mich an das Schild und fühlte mich verpflichtet die Rehe auf ihren Regelverstoß aufmerksam zu machen…
Gesagt, getan, ich verfolgte sie quer durch den Wald – und es ist ein großer Wald – bis die Reh-Familie aufgab, weil sie nicht mehr konnte. Ich muss gestehen, ich war auch schon völlig am Ende, aber ich handelte ja schließlich im Sinne einer guten Sache – im Sinne des „respektvollen Miteinanders“ im Wald…
So nahm ich telepathisch Kontakt mit der Reh-Mutter auf. Sie schien mir am vernünftigsten zu sein und die Kleinen hatten in ihrem unschuldigen Sein mit Sicherheit noch nichts von irgendwelchen Regeln gehört. Ich erläuterte ihr die Situation mit dem Regelverstoß, weil sie ja schließlich abseits des Weges umherwanderten…
Sie war sehr einsichtig und hat auch alles verstanden…
Sie hat mir aber auch zwei Dinge gesagt, die mir sehr zu denken geben:
1. Sie kann nicht lesen
Das stimmt, ich bin so dumm, dass mir das nicht gleich aufgefallen war…
Ich denke das könnte man vielleicht sogar noch in den Griff bekommen mit einem Zwangs-Lese-Kurs für Rehe – müsste man eventuell dann auch für Hasen und Füchse anbieten…
Aber das zweite schien mir weitaus wichtiger
2. Es ist gegen ihre Natur, sich nur auf den Wegen zu bewegen, genauso wie alle anderen Regeln gegen ihre Natur sind – überhaupt sind Regeln gegen die ganze Natur. Denn die Natur funktioniert komplett ohne Regeln völlig selbstständig, solange man sie einfach so sein lässt wie ist…
Das hat mir jetzt echt zu denken gegeben. Und ich konnte das genauso feststellen: Wenn ich das Leben gewähren lasse und es genauso annehme, wie es ist, läuft es viel runder.
Hmm, ich werde mal drüber schlafen und morgen mit der Stadtverwaltung telefonieren, um den Fall dort mal zu erläutern.
In Liebe
Thomas
P.S.: Nicht alle entspricht ganz der Wahrheit und es hätte genau so sein können, wenn ich nicht einen sehr wertvollen Tipp bekommen hätte: „Alles was ist und war, im Feuer der Liebe verbrennen zu lassen.“ Danke an dieser Stelle dafür Madhubala
Danke, dass Du über dieses Schild schreibst, das mich schon bei vielen meiner Spaziergänge dort getriggert hat:) Es wird ja damit stillschweigend vorausgesetzt, dass man sich Respekt durch Regeln und Gebote verschaffen muss. Machen das auch nicht die Eltern ganz früh mit uns? Und sie haben ja auch das christliche Gebot, man soll seine Eltern lieben, an ihrer Seite. Und wenn man sich bereits die Liebe durch Gebote/ Regeln verschaffen muss, geschweige denn Respekt, ist es ja bereits so oder wird – vorsichtshalber – als so angenommen, dass sie natürlicherweise nicht von allein da sind und frei ´fließen´. Und deshalb – wenn sie nicht da sind – fordert man dann Respekt (auch Liebe) durch diverse Regeln ein (sodass man selbst im Wald davon nicht verschont bleibt). Das Komische ist, dass es genau das ist, was jeden natürlichen Fluss der Liebe/ des Respektes tötet, zumindest stört. Denn wenn ich von mir aus liebe oder respektiere, dann muss und WILL ich nicht zwanghaft daran erinnert werden. Ist es nicht so, dass jeder Mensch von sich aus bedingungslos lieben und respektieren will, aber dass er sehr früh leider die Erfahrung macht, dass er zu etwas gezwungen wird, was er – zu diesem Zeitpunkt vielleicht – nicht geben/ machen kann oder will. So bleibt diesem Menschen keine andere Wahl als seine verletzten Grenzen mit den Mitteln, die ihm zu diesem Zeitpunkt zur Verfügung stehen, zu verteidigen. Zorn/ Wut, Trauer, Hilflosigkeit etc. Und ist es nicht sein angeborenes Recht, in seinen Grenzen respektiert zu werden? Warum wurden wir alle so früh zum Gehorsam durch Regeln er-zogen? Warum machen wir das auch bei Anderen weiter? WEIL JEMAND UNSERE GRENZEN BEREITS SEHR FRÜH VERLETZT HAT, SODASS ER SICH LIEBE UND RESPEKT NUR DURCH REGELN/ GEBOTE VERSCHAFFEN MUSSTE. Ich kriege – wie Du ja weißt – jedes Mal ein Aha-Erlebnis, welche Macht da unsere ersten Interaktionen mit den Eltern gehabt haben, wenn ich jetzt dieses Buch von Alice Miller („Das Drama des begabten Kindes“) lese. Es kam ja sehr früh zu einer – auf den ersten Blick sehr harmlosen – Grenzübertretung und Unterdrückung unserer eigenen Triebwünsche, sodass wir dann später alle in Wiederholungszwängen und Projektionen gefangen sind, ohne die treibende Kraft darunter erkennen zu können. So entstand eine „Gesellschaft“, die einfach feindlich natürlichen Emotionen gegenüber steht: Als Kind hast du gelernt, dass sie nicht ok sind, sodass du selber sie unterdrücken und abspalten musstest, und später hast du per se die Erfahrung gemacht, dass es nicht ok ist, sich so zu zeigen, wie du grade bist. Dazu ein Zitat aus dem oben zitierten Buch: „Die „Gesellschaft“ übt nicht nur die Unterdrückung der Triebwünsche aus, sondern (und dies vor allem!) die Unterdrückung bestimmter Gefühle (wie z.B. Zorn) und narzisstischer Bedürfnisse (nach Achtung, Spiegelung, Respekt), deren Erfüllug bei Kindern zur individuellen Eigenständigkeit und emotionalen Stärke führen würden und insofern den Interessen der Machthaber unzugänglich wäre. Aber diese Unterdrückung und der Zwang zur Anpassung beginnen nicht erst im Büro, in der Fabrik oder in der Partei, sondern bereits in den ersten Lebenswochen. Sie werden später internalisiert und verdrängt und bleiben deshalb, ihrem Wesen nach, jeder Argumentation unzugänglich.“ (Miller, Alice (2018): Das Drama des begabten Kindes, S. 162f.)
Hallo Olha,
Danke für Deinen wunderbaren Kommentar. Es ist genau so. Eigentlich ist all das in jedem Menschen bereits so angelegt. Es ist die natürliche Basis auf der das Leben beruht und erst der künstlich auferlegte Zwang durch Regeln, Gebote, Normen lässt Widerstand entstehen. Gäbe es sie nicht, gäbe es keinen Grund in den Widerstand zu gehen, weil sich nichts in den Weg stellt.
Wenn das Leben ganz natürlich seinen Lauf nehmen darf, ohne dass es beschränkt wird, entfallen alle Grenzen und das was wir uns alle wünschen – die grenzenlose Liebe – darf sich so entfalten.
Es ist richtig, dass wir all diese Grenzen beigebracht bekommen haben und wir halten uns daran. Es ist nur die Frage, ob wir uns weiterhin in dieser Form beschränken müssen…
Mit dieser Form der Selbst-Beschränkung verhindert man, dass die eigene Lebenskraft fließen kann. Jeder kann die eigene Lebenskraft wieder fließen lassen, wenn die eigenen Schranken fallen, wenn jeder einzelne aufhört sich in seiner eigenen Lebens- und Liebesfähigkeit auf geistiger und körperlicher Ebene selbst zu beschränken.
Die vermeintlichen Grenzen der Liebe fallen, wenn ich ihnen selbst keinen Glauben mehr schenke. Jeder einzelne von uns möchte das Gleiche, jeder hat die gleichen Bedürfnisse nach emotionaler und körperlicher Nähe…
…wer hindert uns daran sie auszuleben, wenn nicht wir selbst?
In Liebe
Thomas
Hallo Thomas,
danke. Sehe ich genau so. Es gibt nur eine Herausforderung auf diesem Weg, aber die ist immens: Diese Selbstbeschränkungen sind ja interiorisiert, das heißt sie erscheinen nicht als SELBSTbeschränkungen, die damals überlebensnotwendig waren (als Kind konnte ich ja nicht ent-fliehen..), sondern einfach als leidvolle BESCHRÄNKUNGEN, deren FOLGEN ich im Leben spüre. Ich merke nicht, dass ich mir das selbst durch Wiederholungszwänge kreiere… Andererseits bieten mir alte Muster in Form von alten, damals überlebensnotwendigen, Programmen eine gewisse Sicherheit, sodass sie aufzugeben als lebensbedrohlich erscheint. Es erfordert also einer immensen Selbst-Ehrlichkeit, dies alles in die Auflösung zu geben. Grenzenlose Liebe ist dann der Preis:) Und sie ist ja da, nur sind wir mit ihr oft nicht ´in Kontakt´, sodass wir sie nicht spüren, da sie jenseits der Begrenzungen liegt und nicht in begrenzenden FORMEN zu finden ist, da diese nur ihre ´Zeugnisse´, nicht aber ihre QUELLE sind. So lohnt es sich für den Anfang dem ´Nachtfalter-Syndrom´ in sich auf den Grund zu gehen: Falle ich auf das Licht der Glühbirne rein oder will ich die Quelle des Lichts erforschen?
In Liebe
O.
Hallo Olha,
Ja, das stimmt, das was uns beschränkt ist eine Kombination aus den Dingen, die uns bewusst sind und den Dingen die unbewusst sind. Ich gehe natürlich immer davon aus, dass alles was in meinem Bewusstsein ist schon alles ist…
…dass es nicht so ist, ist uns mittlerweile beiden bewusst. Wir haben schon ganz häufig erlebt, dass immer noch etwas kommt, was wir nie im Leben vermutet hätten. Das da doch noch etwas schlummert, was noch nicht gesehen, anerkannt, angenommen und verkörperlicht haben.
Das ist der Grund warum wir zueinander gefunden haben, damit wir genau das zusammen erforschen und entdecken. Damit wir uns auch seelisch voreinander entkleiden bis wirklich nichts mehr da ist, was uns trennt. Das nichts mehr da ist, was den Schein einer Trennung aufrecht erhalten kann. Genau das können wir nur gemeinsam erfahren, im Dialog, im Austausch, in der Vereinigung auf allen Ebenen.
Um ans Licht am Ende Tunnels zu kommen, müssen wir erst einmal durch die Dunkelheit aller irdischen Abgründe, um sie zu beleuchten. Die Dunkelheit der Tiefe kann uns nicht verschlingen, wenn wir sie beleuchtet haben. Sie verbreitet nur solange Angst, solange ihr noch keine Aufmerksamkeit geschenkt wurde…
In Liebe
Thomas
ja, absolut, den „Schein einer Trennung“ durchleuchten… Die Mauer des ´Dunklen´, die wir selber errichtet haben, nun Stück für Stück abtragen, die uns die Sonne verstellt. Dann ist die Nacht nicht mehr das ´Böse´, sondern einfach nur ein Hintergrund, vor dem Sterne und der Mond leuchten…
In Liebe und Respekt:)
O.